Ein eigener Webserver in der Größe eines Kartenstapels

Wenn ihr schon immer eure eigenen Webseite(n) von Zuhause hosten wolltet aber immer angst hattet wegen den Kosten eines Servers oder auch der Stromrechnung die damit verbunden ist, dann habt ihr heute Glück. Hier gebe ich alle Infos und Links die ihr dafür benötigt: 

  • Einen Einplatinenrechner für ca. 50€ 
  • Installation eines LAMP Paketes (Linux, Apache, MySQL, PHP) 
  • Erstellen eigener SSL Zertifikate für eure gewünschte(n) Domain(s) mit certbot und letsencrypt 

Bitte unterstützt meine Arbeit


Zusätzlich zeige ich euch noch folgendes: 

  • Installieren von sc_serv2_arm64 “Shoutcast Server” (Link weiter unten) Hosten eigener Internet Radiosender mit Shoutcast v2 OPTIONAL: Kann zb. auch direkt in ein phpbb Forum eingebunden werden um hier Musik zu hören.


Künftig möchte ich euch noch folgendes zeigen:

  • Hosten mehrerer Domains von einer Public IP mit Apache virtual hosts
  • Verwenden von Apache mod_proxy um den Traffic auf mehrere interne IP Adressen umzuleiten 
  • Einsetzen von Apache mod_proxy für Shoutcast auf Port 80/443   
  • Integration von Pi-Hole und dnsmasq zur Erstellung eines netzwerkweiten AD-Blocker und DHCP Servers

Zu Beginn des Projektes musste ich mich entscheiden ob ich einen Raspberry Pi 3B+, ein Tinker Board S, oder einen Libre Renegade verwende. Schlussendlich habe ich mich dann für den Libre Renegade entschieden da er der einzige ist der USB 3.0 hatte und meine Vero4K sowie Vero4K+ nur für Kodi verwende und diese damit nicht zur Auswahl standen. Allerdings werde ich mir auch den ODROID-XU4 genauer ansehen bei meinen nächsten Projekten. 

Ich möchte hierzu nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich gebe euch sämtliche Links und Informationen die ihr benötigt und wenn ihr den Anleitungen Schritt für Schritt folgt, dann solltet ihr keine Probleme haben  

Für diesen Beitrag setze ich voraus, dass ihr bereits eine eigene registrierte Domain (zb. www.example.de) habt bzw. diese registrieren könnt, diese auf eure Public IP zuhause zeigt und ihr die Ports 80 und 443 auf die interne IP eures künftigen Webservers weiterleiten könnt. 

Hierzu gibt es gut 100 verschiedene wege wie ihr das machen könnt mit unterschiedlichen Domain Name Providern, Nameservern und Routern, daher übersteigen diese Punkte den Umfang dieses Beitrages. Wenn ihr dies bereits gemacht habt oder wisst wie das geht, seid ihr bereit für diese Anleitung und es kann auch schon losgehen  🙂


Installieren eines Webservers auf einem Einplatienenrechner 

Zuerst benötigt ihr einen Einplatienenrechner (in unserem Beispiel verwende ich den Libre Renegade), ein passendes Netzgerät, und eine MicroSD Karte. 

Beim Renegade, habt ihr die Wahl zwischen 1GB, 2GB oder 4GB RAM (preisabhängig) 2GB sollten für einen kleinen Webserver reichen, wer mehr darauf laufen lassen will sollte lieber gleich den mit 4GB verwenden. 

Optional: Besorgt euch ein Gehäuse mit Lüfter, ein Netzgerät und Kühlkörper. 

Im nächsten Schritt gehts weiter zu Armbian um euch ein Image für den Renegade zu holen (Armbian Renegade). 

Nun installiert ihr euer LAMP Paket

Diese Anleitung ist zwar für einen Raspberry PI, funktioniert aber am Renegade mit Raspian exakt gleich. Auf Seite 4 wird gezeigt wie man eine mysql Datenbank erstellt und Benutzer für Wordpress, aber auch hier funktioniert das exakt gleich mit zb. einem phpBB Forum um eine Datenbank und einen Benutzer zu erstellen. phpBB jetzt allerdings noch nicht installieren. 

Heutzutage ist es wichtig, dass man eine Secure Site License (SSL) hat, da die Leute das voraussetzen und es einfach mehr als unsicher ist, unverschlüsselt zu übertragen. Wenn einen professionellen Hoster verwendet, kostet einen das SSL Zertifikat eventuell ein wenig, aber für unser Beispiel zuhause, erstellen wir uns das Zertifikat selbst und kostenlos mittels Certbot und Letsencrypt  

Sobald das erledigt ist, könnt ihr Wordpress oder phpBB oder was ihr auch immer verwenden wollt um eure Seite zu hosten installieren. 


Installieren von Shoutcast V2

Wer dies nicht benötigt, kann den Punkt überspringen. 

Info: Ich habe das biser noch nicht mit dem Libre Renegade versucht. Es könnte funktionieren oder auch nicht, es sollte allerdings funktionieren. Bisher habe ich das nur auf einem Raspberry gemacht. Ich entschied mich den Shoutcast Server auf einem anderen Gerät zu installieren als den restlichen Webserver/Forum usw. um die Auslastung nicht zu sehr in die Höhe zu treiben. (am Renegade) 

Hier könnt Ihr das Shoutcast-ARM64 Paket herunterladen

Die Installation könnte garnicht einfacher sein. Extrahiere den shoutcas_server2 Ordner in dein Home Verzeichnis und nenne ihn shoutcast, oder wie auch immer ihr das nennen wollt. Das Archiv selbst kann wieder gelöscht werden. 

Öffnet nun ein Terminal im shoutcast Ordner (mittels cd dort hin navigieren). Dort angelangt schreibt ihr nun ./sc_serv & um den shoutcast Prozess im Hintergrund zu starten. Das Terminalfenster kann wieder geschlossen werden. Alternativ kann auch ./sc_serv ohne & eingegeben werden um den Prozess im Vordergrund laufen zu lassen. 

Ich habe mich hier für einen Raspberry Pi 3B+ entschieden (mit Raspian Desktop) um den Shoutcastserver laufen zu lassen (mit einem 7″ Touchscreen) 

Ich lasse das Prozessfenster bei mir offen so kann ich den Server überwachen. 

Das wars schon. Nun könnt ihr eure eigenen Domains bei euch zuhause auf einem Einplatinenrechner laufen lassen über euer Internet ohne hohe Serverkosten oder Stromrechnungen. 

Natürlich könnte man hier noch unzählige Ergänzungen vornehmen wie zb. eine Shoutcast Erweiterung im Forum zu installieren, damit die Leute direkt hier einen Livestream haben, bei dem ihr die Musik bestimmt usw. Das würde dann so aussehen im Forum: 

Aber ich denke grundlegend ist nun jeder in der Lage Zuhause einen Webserver, Fileserver, Gameserver usw. laufen zu lassen und dies über seine Wunschdomain sofern diese noch frei ist. 



Zusätzliches



Hier noch einige nützliche Links für die Erstellung von SSL Zertifikaten (zb. Wildcard Zertifikate + automatische Erneuerung) 

Certbot 

Kostenlose Domainnames: 

Gratis Domainnames 

Sehr günstige TLDs: 

Top Level Domains 

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